Zeit für ein bisschen Brot 👹🍣🎎 Mein Japan
Viele, die wie ich ihr Glück in der Ferne gesucht haben, werden schnell festgestellt haben, dass es fern der Heimat ziemlich schwierig sein kann, an eines der wichtigsten und besten Grundnahrungsmittel aller Zeiten zu kommen. Gutes Brot scheint außerhalb Mitteleuropas nicht unbedingt zu den Prioritäten des täglichen Lebens zu zählen, zumindest nicht in der uns bekannten und vertrauten Form. Klar kann man auch in anderen Ländern Experten der Backzunft finden, die einem ein fantastisches Brot backen und einen mit dem einen oder anderen leckeren Brot überraschen, welches schnell jeden Geschmackstest besteht. Aber viele von uns zieht es am Ende doch immer wieder zu den dunkleren Sorten, welche ein wenig fester und schwerer sind, und für die nicht nur ausschließlich Weizenmehl verwendet werden.
Aber je weiter man aus dem mitteleuropäischen Kultur- und Brotkreis herauskommt, desto mehr muss man suchen und desto schwerer wird es auch, fündig zu werden. So ging es ja auch mir hier an der japanischen Westküste. In Japan war gutes Brot eher Mangelware und wenn ich doch mal etwas Passables gefunden hatte, wurde es fast mit Gold aufgewogen. Glücklicherweise habe ich ja schnell Geschmack am guten japanischen Reis gefunden, so dass essentechnisch sich dann doch kein allzu großes Problem aufgetan hatte.
Aber seit einiger Zeit kann ich jetzt auch an der Brotfront Erfolge vermelden und scheine eine Goldgrube oder besser Brotgrube aufgetan zu haben. Regelmäßig habe ich nun die Auswahl unter einigen verschieden Schwarz- und Mischbrotsorten, welche alle überzeugen tun. Einige davon firmieren sogar unter der Bezeichnung "Deutsches Brot" und ich finde auch zu Recht. Hier wird nicht gefuscht, hier sind gute Bäcker am Werk, die überzeugende Brote backen. Und ich bin jetzt wohlversorgt und darf nun regelmäßig das Messer schwingen, um meine Brote aufzuschneiden. Und das macht richtig Spaß, denn ich weiß ja, was anschließend passieren wird.
Schauen wir doch mal, was wir so haben. Da wäre zuerst dieses Roggenbrot. Es ist schwer und dunkler und riecht auch gleich ziemlich gesund. Da ich kein richtiges Brotmesser zur Hand habe, muss ich beim Aufschneiden ziemlich vorsichtig sein, damit ich mir nicht in die Hand schneide. Geschmacklich gibt es bei diesem Roggenbrot nichts auszusetzen und man fühlt sich fast ein wenig an die Schulzeit erinnert, als ich wohl ein ähnliches Brot mit bekommen habe. Zumindest bilde ich mir das heute so ein.
Als nächstes gibt es dieses Mischbrot, welches neben Weizenmehl auch mit einem Anteil an Roggenmehl gebacken wurde. Es ist daher heller und weicher, aber von der Konsistenz genau so, wie ein Brot sein sollte. Die Scheiben fallen, auch wenn man sie dünner schneidet, nicht auseinander und das Brot schmeckt auch ein wenig leichter wie das zuvor. Eigentlich braucht man außer Butter oder Margarine keinen weiteren Aufschnitt mehr.
Dann haben wir diese Vollkornbrot, welches als ganzer Laib daher kommt. Es ist wohl eine Eigenkreation und leichter als seine Vorgänger. Aber Vollkorn ist immer ein Plus und seit unserer ersten Begegnung sind wir gute Freunde geworden.
Auch im Inneren ist es weicher und es bröselt ein wenig beim Schneiden, insbesondere, wenn es schon ein paar Tage liegt. Aber das ist natürlich überhaupt kein Grund, dieses gute und leckere Brot zu verschmähen, welches ich in diesen Tagen oft für eine späte Brotzeit mit auf Arbeit nehme.
Und dann haben wir noch dieses Mischbrot, welches wahrscheinlich mein Favorit ist. Es ist auch eher leicht und weicher, aber geschmacklich überzeugt es mich total.
Bereits vor dem Aufschneiden duftet dieses Brot wunderbar und der kleine Kanten findet jedes Mal innerhalb von Sekunden seinen Abnehmer. Ich mag es, mein Brot zu toasten, aber auch ungetoastet schmeckt dieses Brot fabelhaft. Der Bäcker scheint einige sehr passende Gewürze zu verwenden, und obwohl hier wohl auch der Weizenmehlanteil überwiegen tut, schmeckt dieses Brot ziemlich gesund. Gerade wenn es getoastet wurde, braucht man außer ein wenig Streichbelag nichts weiter mehr, um seine Scheibe köstlichen Brotes zu genießen.
Ich habe zwar nicht immer solch eine Auswahl wie auf diesem Bild, aber in der letzten Zeit ist es in Sachen Brot doch richtig abwechslungsreich bei uns geworden. Am Wochenende darf ich nun abends immer das Messer zücken und genug Brotscheiben für alle abschneiden. In Sachen Belag hapert es zwar leider ein wenig, insbesondere Käsetechnisch sind die Läden in Japan nicht wirklich gut ausgestattet. Aber da wir ja improvisieren können, schmeckt es uns allen dann doch jedes Mal wieder richtig gut und am Ende werden ja auch alle satt. Und das ist es doch, was zählt.
Wahrscheinlich werde ich morgen Mittag eine Brotzeit einschieben und um ehrlich zu sein, ich kann es gar nicht erwarten. Jetzt beim Schreiben dieser Zeilen habe ich noch einmal so richtig Appetit auf eine leckere Scheibe köstlichen Brotes bekommen. Es ist jetzt zwar genau Mitternacht, aber ich überlege, ob ich es nicht doch wagen sollte. Nur eine kleine Scheibe, einfach nur, weil das Leben so herrlich und das Brot so gut ist...
Das zweite Brot sieht ziemlich lecker aus ,da würde ich so zwei oder 3 Scheiben mit Nutella drauf nehmen
ich glaube auf allem würde sich Nutella gut machen, obwohl es das schon seit vielen Jahren nicht mehr gegessen habe. Ich bin mehr der Käsetyp :)
Lecker! Ich würde mir auch ein Brotmesser kaufen, gibt es dort keine?
ich habe jetzt mir eins aus Deutschland mitbringen lassen!