Hallo Freunde der gepflegten Lichtmalerei. In der letzten Nacht war ich in Wustrow auf der Halbinsel Fischland-Darß unterwegs um einige Fotos von der dortigen Kirche zu machen. Die neugotische Kirche wurde im Jahr 1874 gebaut. Das Gebäude wurde aus Backsteinen errichtet und hat einen kreuzförmigen Grundriss. Die Kirche steht exponiert auf einer Erhebung. Trotzdem hat man aus keiner Richtung einen freien Blick. Um die Kirche herum wachsen viele hohe Bäume. Nachdem ich den besten Standpunkt gefunden hatte stellte ich das Stativ auf und befestigte die Nikon D750 mit dem 17-35 Zoomobjektiv.

Nach den ersten Aufnahmen korrigierte ich noch mehrfach den Standort der Kamera. Ich wäre gerne noch einige Meter zurück gegangen. Das war aber leider nicht möglich. Dort steht ein Haus. Die nächste Schwierigkeit bestand darin, den Weißabgleich einzustellen. Die Szene wird von den unterschiedlichsten Lichtquellen beleuchtet, Natriumdampflampen, Quecksilberdampflampen, Halogenscheinwerfern und LED Straßenlaternen. Und wenn ein Auto durch die Szene fuhr, gab es eine weitere Lichtquelle. Es war somit unmöglich den Weißabgleich so einzustellen, dass die Szene mit den natürlichen Farben dargestellt wird. Das ist zwar etwas ärgerlich, lässt sich aber nunmal nicht ändern.

Ich machte einige Aufnahmen mit 180° Drehung der Kamera um die optische Achse mit veränderter Position. Zusätzlich malten einige Autos Lichtspuren ins Bild.

Hier habe ich die Kamera in 90° Schritten um die optische Achse gedreht.

Bei diesem Bild habe ich während der Belichtung den Zoomring des Objektivs gedreht.

Hier habe ich wieder am Zoomring gedreht und zusätzlich die Kamera um 180° gedreht. Dieses, und auch alle andere Bilder in diesem Beitrag sind in jeweils einer einzelnen Belichtung entstanden.

In Mecklenburg-Vorpommern ticken die Uhren anders als im Rest der Welt. Da denkt niemand darüber nach, ob man die hässlichen Natrium- und Quecksilberdampflampen nicht vielleicht mal austauschen sollte. Auch die Beleuchtung der Kirche ist langweilig, da wird einfach mit verschiedenen Scheinwerfern so viel Licht wie möglich frontal auf die Kirche geschissen. Ich hatte ja noch die Hoffnung, dass die Scheinwerfer gar nicht eingeschaltet werden um den bösen Putin in die Knie zu zwingen. Aber hier gibt es auch noch eine Karl-Marx- und eine Ernst-Thälmann-Straße. Oder wie der Geheimrat schon vor langer Zeit sagte: "Wenn die Welt untergeht, ziehe ich nach Mecklenburg. Dort geht sie 100 Jahre später unter."