Pilz Invasion?

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Scheinbar werden Laubwälder dieses Jahr von einem besonderen Pilz überschwemmt..

Mir wurde nun bereits mehrmals von verschiedenen Seiten (welche regelmäßig Pilze sammeln) erzählt, dass sie dieses Jahr besonders viele Pilze sehen die sie nicht kennen, in großer Anzahl - was ihnen sehr komisch vor kommt.

Ich war nun vor ein paar Tagen ebenfalls sehr überrascht wie sehr doch dieser eine Pilz (in meinem Fall) hier wuchert..

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scheinbar ein Holzpilz
so ordnet man das doch ein? also nach Wachstumssubstrat?
jemand anderes meinte statt Holzpilz Baumpilz.., wunderte sich, dass die teilweise auch auf dem "Boden", auf Totholz, wachsen und dachte der Pilz würde eben vom Boden auf die Bäume, diese also angreifen ^^ - ist natürlich auch nicht komplett verkehrt, gesunde Bäume sind halt nicht so anfällig für Pilzsporen..

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vor allem alte Baumstümpfe waren einfach vom Erboden verschluckt, nicht direkt wiederzuerkennen^^
sieht erstmal von der Ferne aus wie ein Laubhaufen, auf Nähe sieht man dann vollgewucherte Pilze

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hier sieht man gerade so noch eine Kante vom Baumstumpf ^^

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Um nun zu beurteilen ob das ein neuer Pilz, gar eine Pilzinvasion, quasi der pilzige Bruder vom Borkenkäfer, ist - habe ich schlichtweg noch zu wenig Ahnung, vom Wald insgesamt und Pilzen allgemein

auf den ersten Blick natürlich schon Mal auffällig, vor allem da ich mir bei den befallenen Bäumen unsicher war ob diese bereits abgestorben sind..
und um mich herum die Leute erzählten, sowas hätten sie noch nie gesehen..
auf ein paar Gedanken hin dann jedoch auch nicht zuu auffällig, könnte einfach ein gutes Jahr mit guten Umgebungsgegebenheiten für genau diesen Pilz sein..

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kennt jemand diesen Pilz?
konnte leider bisher noch nicht herausfinden wie genau er heißt

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die Markierungen auf den Bäumen sind mir erst beim Betrachten der Bilder aufgefallen, sonst hätte ich mehr darauf geachtet ob alle befallenen Bäume markiert wurden

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gibt es überhaupt invasive Pilze?



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Keine Ahnung, ich weiß nur, dass es den sogenannten Zunderschwamm gibt. Auch ein Baum Pilz, den man räuchern kann und dem auch Heilwirkung nachgesagt wird, denke aber der sieht anders aus.
Ich halte mich an Eierschwammerl und Steinpilze, alles andere lasse ich links liegen ;-)

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Da waren bei einigen Deiner Fotos Halimasch-Pilze dabei. Die können tatsächlich invasiv sein und stellenweise gelten sie als ziemliche Forstschädlinge, da sie auch gesunde Bäume angreifen können.

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Interessant, wo bzw. wie breiten sich die eigentlich aus? Mir fällt das ab und zu auf der Rax auf, also noch im Mischwald, dass es da so verschiedene Arten an Pilzen gibt.

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hast du da nen Einblick bezüglich Unterschieden der Schäden in Monokulturen, angelegten Forstwäldern gegen möglichst natürliche Wälder (was wohl schwierig wird da es sowas kaum noch bei uns gibt)?

würde mich sehr interessieren
auch das ganze invasive Spezien Thema.. was wenn es Teil der natürlichen Selbstregulation ist?

wäre ja schon wieder ironisch.. Mensch greift in Natur ein, zerlegt die Lebensumgebung heimischer Pflanzen oder rottet sie aktiv aus (nicht nur das Cannabis) und heult dann dass neue invasive Spezien sich an der für heimische ungeeigneten Stelle ansiedeln.. mit denen der Mensch es dann schwerer hat sie zu vertreiben/ auszurotten..

wie als hätte die Natur aus unseren Handlungen gelernt, macht es den Menschen schwerer seinen Fehler zu wiederholen
aber anstatt seinen Fehler einzusehen ist der Mensch zum Wiederholen verurteilt und denkt nun er habe einen guten Grund das Gleiche nochmal zu tun.. bzw denkt das Gleiche zu tun, nur mit einem "guten Grund" vorgeschoben WÄRE das Einsehen?
eben:
die invasiven Spezien auszurotten "damit wieder Platz für das zuerst ausgerottete Heimische wäre"....
das Gleiche "schlechte" (was auch selbst verteufelt wird) wieder tun nur diesmal eben als "gut" dargestellt
quasi nun guter Interventionismus/ Eingriff um seinen vorherigen schlechten Interventionismus/ Eingriff wieder auszugleichen - das hat man gerne..
(uff, dass erinnert mich gerade schon wieder an soo viele Themen, allen voran mein geliebtes Geo-Engineering..)

bräuchte auf jeden Fall noch mehr Grundlagenforschung..
könnte mir das jedoch in einem solch komplexen "System"/ eher Lebewesen wie die Natur/ Erde sehr gut vorstellen

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Unsere Wälder sind ja überwiegend nicht natürlich, sondern bewirtschaftete Forste. Und da werden seit Jahrhunderten schnellwachsende z.B. Fichten gefördert. Die haben jetzt z.B. ein Problem mit dem wärmeren Klima, weswegen sie auch weniger Widerstandskraft gegen den Borkenkäfer haben. Offenbar gilt das auch für den Halimasch.

"Meist werden nur bereits geschwächte Bäume befallen, die zum Beispiel unter Trockenstress oder ähnlichen Faktoren leiden."
https://www.baumpflegeportal.de/baumpflege/gefahrlicher-baumpilz_hallimasch/

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Spannend, hab ich heuer auch schon gesehen! Aber nicht soooo viele!

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gibt etliche neophyten die dann auch noch aussehen wie heimische Pilze. Nicht dass diese per se giftig sind aber können es halt sein. Bei den Holzessern gibt auch welche die lebende Bäume besetzen, also gut möglich dass die Bäume noch nicht abgestorben sind. Samtfußrübling/Winterling ist glaub ich dabei. Die ganze Insta-Pilzsammler die aktuelle die Wälder aufsuchen werden zur Verbreitung der Neophyten beitragen. Glaube aber auch dass einfach mal die Bedingungen gut sind.

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Neobiota
Als Neobiota bezeichnet man Arten und untergeordnete Taxa, die sich mit menschlicher Einflussnahme in einem Gebiet etabliert haben, in dem sie zuvor nicht heimisch waren. Eine Minderheitenmeinung ist, dass auch sich ohne menschlichen Einfluss ausbreitende Taxa als Neobiota bezeichnet werden.

Wikipedia

hört sich doch erstmal gut an?
der Mensch hilft bei der Verbreitung? :P also mehr Vielfalt?

dabei wird halt wohl der zuvor invasive Eingriff (Monokulturen, Chemie, etc) weggelassen, der die Lebensbedingungen für Heimisches zerstört hat..
könnte auch eine Schutzreaktion der Natur sein?
besser da lebt dann was "Invasives" oder auch Strapazierfähigeres als gar nichts mehr?
Leben gibt sich ja gegenseitig die Voraussetzungen für noch mehr Leben, Vielfalt - allein durch die Zersetzung werden wieder Bausteine frei und speziell Pilze sind die besten Chemiker auf der Erde..

vielleicht ist der Mensch auch einfach zu träge sich an sich selbst anzupassen?
die einzige Konstante wird wohl wirklich der Wandel/ die Veränderung sein..

kennst du eigentlich ne ähnlich gute Seite wie pl@ntnet für Pilze?
zumindest als Einstiegshilfe und zum Weiterempfehlen?
Höre in letzter Zeit von zu vielen Pilzvergiftungen aufgrund von Pilz-Indentifizierungs-Apps..
wobei ich mir das bei Pilzen echt schwer vorstelle.. selbst mit KI - und die Leute ohne genügend Einarbeitung eher EINFACH die Finger davon lassen sollten..

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!BEER

Ja vielleicht auch nur Wiederankömmlinge. Pilze hat eh kaum jemand auf dem Schirm.

Würde es auch gerne können aber bis auf die Unverwechselbaren wie Fettehenne, Steinpilz, Maronen und so Freaks wie der Fliegenpilz oder Bovist (Puffpilz nur in riesig) kenn ich mich da auch zu wenig aus. Andererseits reicht das auch und für medizinische Gründe kann man sich ja selber welche züchten. Apps kenne ich keine guten.

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Die seitlich an den Bäumen könnten Chicken of the Woods sein. Hervorragender Speisepilz. Schmeckt wirklich wie Huhn.
Mehr dazu im Video unten.
Bei uns hier wachsen die immer an alten Weiden.
Das auf den Baumstümpfen sind Halimasch (Honey Mushroom). Auch essbar, man muss sie aber lange genug kochen, sonst bekommt man Bauchschmerzen. Die gräulichen könnten Austernpilze sein.
Sehr viele Pilze sind parasitär und holzzersetzend, z.B. auch der Shiitake und der Austernpilz.
Im Gegensatz dazu leben Fliegenpilze mit den Nadelbäumen in Symbiose.

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kenne von den Holzpilzen hauptsächlich Shiitake und Austernpilz
und speziell Birkenporling & Chaga auf der Birke :) (wobei glaube der Birkenporling zumindest nicht parasitär ist - wird auch Anti-Parasiten-Pilz genannt, liegt dann jedoch wiederrum an seiner Wirkung^^ - bei chaga bin ich mir noch unsicherer.. mit seinem Mutations-Geschwür-Aussehen könnte er schon auch parasitär sein, trotzdem sehr heilsam :) )

ansonsten werde ich versuchen mich auch noch mehr mit Holzpilzen ausseinanderzusetzen ^^
hatte halt grob den Eindruck, dass die meisten Holzpilze wohl eher ungenießbar sind und mich erstmal auf einen anderen Bereich konzentriert - Holz, abgesehen von den genannten, eher etwas aussen vor gelassen

den chicken of the woods hab ich aber glaube nicht gesehen.. außer er war noch recht klein bzw seine Zeit bereits wieder rum?
könnte natürlich auch an einem der Bäume gehangen sein an die ich nicht direkt ran kam, weit im Gestrüpp standen..

muss auch zugeben, dass ich diesmal gar nicht so die Zeit hatte genau zu schauen oder auch nur bessere Bilder zu machen - bin eh schon durchgehend der Gruppe hinterhergehangen^^

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Wie gesagt, das meiste dürfte Halimasch gewesen sein.
Kann man bedenkenlos verspeisen, aber eben lange genug kochen, sonst kommt es zu Magenverstimmungen.
Der Kanal von dem Video das ich verlinkt habe ist definitiv der beste den man zu Pilzen finden kann. Auch großartige Videos zu psychedelischen Pilzen.
In einem bereitet er Tee aus Fliegenpilz zu und trinkt ihn direkt vor der Kamera.
Ein Buch haben die auch rausgegeben, das es direkt auf die Spiegelbestsellerliste geschafft hat.

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Ja, der Kanal ist super!
Bin mir bei dem Halimasch trotzdem unsicher, die welche ich gesehen hab kamen mir zu klein vor... werde aber nochmal genauer schauen :)

Fliegenpilztee ist super ^^ noch stärker als der Zwergenwein (Regenwasser im Kelch) erinnert mich auch an Birkenporlingtee, trotzdem sehr eigen

in das Buch konnte ich leider noch keinen Blick werfen, hab auch schon paar Mal mit dem Gedanken gespielt es mir zuzulegen :)

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Sehr spannend und interessant. Ich bin kein Pilzexperte, jedoch scheint es wirklich üblich zu sein, dass auch hier neue Kreaturen heranwachsen bzw. sich verbreiten ;-)

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