The ravages of time =/= Der Zahn der Zeit 👹🍣🎎 Wonderful Japan ENG-GER

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Since my first visit to Japan, which was quite a while ago now, temples and shrines have exerted a very special fascination on me. Even though I am not religious, there I can often feel this special sublime atmosphereere that has captured and captivated me so often. During my stay, I have therefore visited quite a few shrines and temples, sometimes in popular and well-frequented places where many visitors pass by and often in the countryside and in the forest, where I was usually the only one there at the time. Whether large and magnificent, or small and hidden, the respective mood and attraction is probably determined by completely different factors, which I cannot always explain to myself. Often it is the power of the moment that makes me stop and take a closer look, and which has already led me to many interesting places.

Here in the region, it is mainly shrines that you come across along your way. They are dedicated to the many kami that can be found in nature and that for example live in trees, rocks or rivers. Small shrines are often erected in the hope of receiving help and support with planting and harvesting, especially for the Japanese staple food, rice.

Many local shrines are kept rather simple. There is usually a small toori, the entrance gate and a shrine building behind it, in which there is an altar. Often there are also two tooros, the stone lanterns, and two komainu, the stone lion dogs that are supposed to guard the respective place. However, some shrines are just simple altars next to fields or roadsides, and sometimes you can even find a mix of Buddhist and Shinto elements, showing that religions are able to coexist peacefully in Japan.

In fall when I was making a detour, I passed a place where I could still see the typical Toori, but where there was no associated shrine structure. The toori were also getting a bit long in the tooth, which was clearly visible, at least on the red wooden toori.

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DEUTSCH

Seit meinem ersten Besuch in Japan, welcher nun schon eine ganze Weile zurückliegt, üben Tempel und Schreine eine ganz besondere Faszination auf mich aus. Auch wenn ich nicht religiös bin, kann ich dort doch oft diese so besondere erhabene Atmosphäre spüren, welche mich schon gepackt und gefesselt hat. Während meines Aufenthaltes habe ich daher schon etliche Schreine und Tempel besucht, manchmal an populären und gutbesuchten Orten, wo viele Besucher vorbeikommen und oft auch auf dem Land und im Wald, wo ich dann meist der einzige war, der zu jenem Moment dort verweilte. Ob groß und prächtig, oder klein und versteckt, die jeweilige Stimmung und Anziehungskraft wird wohl von ganz anderen Faktoren bestimmt, welche ich mir selber nicht immer erklären kann. Es ist wohl oft die Kraft des Augenblickes, welche mich stoppen und genauer hinschauen lässt, und welche mich schon zu vielen interessanten Plätzen geführt hat.

Bei uns in der Region sind es überwiegend Schreine, welchen man auf seinen Wegen begegnet. Die sind den vielen Kami gewidmet, welche in der Natur vorkommen, und die zum Beispiel in Bäumen, Felsen oder Flüssen leben. Oft werden kleine Schreine auch erichtet, weil man sich Hilfe und Unterstützung bei Aussaat und Ernte erhofft, insbesondere beim japanischen Grundnahrungsmittel, dem Reis.

Viele lokale Schreine sind eher schlicht gehalten. Es gibt meist ein kleines Toori, ein Eingangstor und ein Schreingebäude dahinter, in dem sich ein Altar befindet. Oft findet man auch noch zwei Tooros, die steinernen Laternen und auch zwei Komainu, die steinerner Löwenhunde, welche den jeweiligen Ort bewachen sollen. Manche Schreine sind aber auch nur bloße Altare am Feld- oder Wegesrand, und manchmal findet man sogar einen Mix aus buddhistischen und shintoistischen Elementen, die zeigen, dass in Japan die Religionen auch friedlich nebeneinander und miteinander existieren können.

Bei einem Abstecher bin ich im Herbst an einem Ort vorbeigekommen, an dem zwar noch die typischen Toori standen, wo aber keine dazu gehörendes Schreingebäude zu sehen war. Auch die Toori waren bereits ein wenig in die Jahre gekommen, was man zumindest dem roten Holztoori sehr deutlich ansehen konnte.

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Behind the gates was a small staircase, at the top of which there was a small stele. This probably served as a little altar where candles could be placed and flowers laid.

Hinter den Toren befand sich eine kleine Treppe, an derem oberen Ende eine kleine Steele stand. Dies dient und diente wohl als kleiner Altar, an dem man Kerzen aufstellen und Blumen ablegen konnte.

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The whole place didn't look well kept, which became even more apparent on that rainy and gloomy day. However, I was immediately fascinated by this scene, so I had to stop and get out of the car. I got very close and tried to absorb and understand the atmosphere around me. Right next to it was a large tree, the lower part of whose trunk caused the small staircase to be shifted rather than being straight.

Der ganze Ort wirkte zwar nicht geplegt, was insbesondere an jenem verregnetem und trüben Tag noch deutlicher wurde, aber trotzdem faszinierte mich dieser Anblick sofort, so dass ich anhalten und aussteigen musste. Ich bin dann auch ganz nah heran gegangen und habe versucht, die Stimmung hier aufzunehmen und zu verstehen. Direkt daneben stand ein großer Baum, dessen unterer Stammbereich dafür sorgte, dass auch die kleine Treppe nicht mehr gerade sondern verschoben war.

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Even though I couldn't really make sense of what I saw in front of me, I knew why I was here. Hopefully, the kami of this place will continue to protect the people who live here and maybe these will be some day give this little shrine the dignity it deserves. This shrine will probably outlive most of us, even if it no longer looks as sublime as it once did. But even in this state, it made a very intense impression on me, and in retrospect I am grateful to have stopped here. Pausing and reflecting every now and then often helps me to reduce the stress and pace of everyday life and to refocus. And that's why I will continue to stop and take a deep breath in places like this in the future...

Auch wenn ich nicht richtig schlau wurde aus dem, was ich hier vor mir sah, wusste ich doch, warum ich hier war. Der oder die Kami dieses Ortes sorgen hoffentlich auch weiterhin für den Schutz der Menschen, die hier leben und vielleicht schaffen dieses es ja dann auch, diesen kleinen Schrein wieder die Würde zu geben, die er verdient. Wahrscheinlich wird dieser Schrein ja die meisten von uns überdauern, auch wenn er vielleicht nicht mehr so erhaben wirkt wir früher. Auf mich hat er aber auch in diesem Zustand einen ganz intensiven Eindruck gemacht, und ich bin im Nachhinein dankbar und froh, hier angehalten zu haben. Ab und zu innerhalten und zu reflektieren hilft mir oft, den Stress und das Tempo des Alltages zu reduzieren und mich wieder ein wenig tu besinnen. Und daher werde ich auch in Zukunft an genau solchen Orten anhalten und durchatmen...

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