Mal wieder ein Schrein am Wegesrand 👹🍣🎎 Mein Japan

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Wie bereits einige Male erwähnt, bin ich immer wieder gerne dabei, wenn es heißt, neue Wege zu erkunden. Dafür braucht es meist auch gar nicht so viel Abenteuergeist sondern eigentlich nur ein wenig Spontanität. Es geht vor allem darum, nicht immer nur die bekannten Routen zu nehmen, sondern einfach mal ohne groß zu Überlegen nach links oder nach rechts abzubiegen und sich von dort aus den Weg an sein Ziel zu suchen. Insbesondere bei meinen täglichen Fahrten versuche ich diese Spontanität so oft es nur geht zu praktizieren und dabei bin ich schon so einige Male an wirklich interessanten Orten vorbei gekommen, welche mir ansonsten verborgen geblieben wären.

Hier in Japan sind es oft kleinere und manchmal sogar größere Schreine und Tempel, welche am Wegesrand auf mich warten. Manchmal liegen sie vielleicht nicht direkt neben der Straße, aber für einen kleinen Umweg bin ich immer gerne zu haben. Die Welt ist einfach zu reizvoll, um sie nicht entdecken zu wollen.

Erst kützlich habe ich mir auf dem Rückweg nach Hause eine ganz neue Strecke gegönnt, welche zwar etwas länger war, welche aber eine angenehme Abwechslung zur Schnellstraße war, welche ich normalerweise nehme. Nachdem ich beim ersten Mal rechts des Weges einen kleinen Schrein entdeckte, der auf einem Hügel stand, konnte ich beim zweiten Mal nicht widerstehen und musste einfach anhalten und mich ein wenig umsehen. Ich hatte etwas Zeit und das Wetter war auch perfekt, also gab es doch gar keinen Grund, hier nicht kurz vorbeizuschauen.

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Von der Hauptstraße aus konnte ich bereits sehen, dass der Schrein auf einem kleinen Hügel stand, auf den eine Treppe hinauf führte. Diese nahm ich nun voller Neugier und lief die Stufen nach oben. Die Sonne schien über mir und links und rechts der Treppe standen zwei steinerne Toro-Laternen, und daneben sorgten eine ganze Menge Bäume und Büsche für einen einladenen grünen Hintergrund.

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Oben angekommen wurde ich von zwei Komainu begrüßt, wie die steinernen Statuen genannt werden, welche Löwenhunden darstellen. Die Komainu dienen dem Schutz des Schreines und sie sollen Ärger und Unheil von diesem heiligen Ort fernhalten.

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Aber ich war ja nicht gekommen, um Ärger zu machen und stellte mich daher artig vor und zollte ihnen meinen Respekt. Ich weiß ja, wie ich mich an Orten wie diesem zu verhalten habe, und durfte daher passieren und mich in Ruhe umsehen.

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Das Schreingebäude, welches für den hier lebenden Kami errichtet wurde, war wie erwartet eher schlicht. Genau so sieht es bei sehr vielen Schreinen, und diesen Anblick verbinde ich in nun sehr stark mit unserer Region und auch mit den Menschen hier.

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Auch wenn ich hier in diesem Augenblick der einzige war, der hier bei diesem Schrein vorbeischaute, sieht es an manchen Tagen des Jahres hier doch ganz anders aus. Insbesondere zu Neujahr pilgern fast alle Anwohner aus der Nachbarschaft hierher, um den neuen Jahr ihre Aufwartung zu machen und für ein wenig Glück und Erfolg zu bitten. Und wie die meisten Schreine gibt es bestimmt auch einmal im Jahr ein Fest, bei dem möglicheweise sogar eine kleine Prozession durch die umliegenden Straßen und dann wieder den kleinen Hügel hinauf zum Schrein führen wird. Dann dürfte hier bedeutend mehr Trubel herrschen wie an jenem Tag.

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Wenn man genau hinsah konnte man oben auf dem Schreindach links und rechts zwei kleine Tauben sitzen sehen. Viele Schreine zeigen ein paar verspielte Details, welche man auf dem ersten Blick manchmal nicht sofort entdecken kann. Hier waren es nun diese beiden Täubchen, welche mir noch einmal ein großes Lächeln ins Gesicht gezaubert hatten.

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Für mich ging es nun wieder zurück und die Treppen hinunter. Aber genau diese spontanen Stopps sind es, die mir immer wieder den Zauber dieses Landes und der Region, in der ich derzeit verweile, vor Augen führen. Wenn ich mich für einen kurzen Moment meines Alltages entziehen und dabei etwas Neuland erkunden kann, sorgt das für enorm gute Laune. Das Lächeln auf meinen Lippen hielt immer noch an und ich nahm es mit mir, wo es für den ganzen Rest meiner Rückfahrt geblieben ist. Glücklicherweise weiß ich ja nun, was mir gut tut, und daher werde ich solch spontane Erkundigungen jederzeit gerne wiederholen. Unsere Welt hat so viel zu bieten, wir müssen nur hinschauen und die Möglichkeiten ergreifen, die sich uns bieten. Auch wenn es nur ein kleiner Schrein am Wegesrand ist, der aber doch auch nicht übersehen werden will....

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