Erinnnerungen an eine gute Currywurst 🇩🇪🍻🥨 Berlin Impressions

Wenn ich gefragt werde, was mir denn im Land der aufgehenden Sonne am meisten fehlen würde, habe ich so schnell gar keine passende Antwort parat. Über die Jahre habe ich mich an mein neues Domizil gewöhnt und wohl auch ein wenig angepasst. Mir gefällt es hier in Japan, und wenn ich könnte, würde ich wohl gerne für immer hierbleiben.

Aber wenn ich genauer überlege, kommen wir dann vielleicht doch ein paar Sachen in den Sinn, welche ich hier vermissen tue. Vor einiger Zeit wäre als erste Antwort wohl "gutes deutsches Brot" gefallen, aber mittlerweile habe ich eine großartige Brotquelle entdeckt, welche hoffentlich niemals versiegen wird.

Als nächstes wäre dann wohl "guter Käse zu einem akzeptablen Preis" an der Reihe. Klar kann man hier in Japan auch leckeren Käse kaufen, aber die Preise, die dafür aufgerufen werden, lassen einen schnell vom Glauben abfallen. Diesbezüglich schränken wir uns stark ein und müssen unsere Käsegelüste auf den nächsten Heimatbesuch verschieben. Bis es so dann aber so weit ist, kann noch ein Weilchen dauern. Leider kann ich nicht mal schnell einen kurzen Abstecher in die nächstgelegene deutschsprachige Stadt einlegen. Der organisatorische und auch der zeitliche Aufwand stehen in keinem Verhältnis, wenn man nur das eigene Verlangen nach leckerem Käse befriedigen will.

Beim Thema Heimatbesuch kommen mir gleich ein paar Erinnerungen hoch. Und da wir ja bereits beim Thema Esse sind, sind diese auch kulinarischer Art. Das letzte Mal, als ich in deutschen Landen zu Gast war, war ich zwar erstaunt und auch etwas geschockt, wie sich doch die Preisspirale immer weiter nach oben geschraubt hatte. Am deutlichsten wurde mir das ersichtlich, als ich den Preis für einen Döner Kebab gesehen hatte. Wahnsinn, was dafür in diesen Tagen aufgerufen wird.

Und nicht nur beim Döner, auch am Currywurststand musste ich erst mal schlucken, als ich die Preiskarte studiert hatte. Der Preis von einer Currywurst mit einer Portion Pommes hat sich seit meiner Abwesenheit verdoppelt, wenn nicht sogar verdreifacht. Was früher ein schneller und günstiger Snack zwischendurch war, muss heute erst einmal in Ruhe durchkalkuliert werden. Wenn die ganze Familie versorgt und satt werden soll, muss man heute recht tief in sein Portmonee greifen.

Aber was solls, manchmal muss es eben genau eine Currywurst sein. Unsere letzte hatten wir dann bei einer mittlerweile wohl ur-berlinerischen Institution, Curry 36 am Mehringdamm in Berlin-Kreuzberg. Diesen Laden gibt es schon, so lange ich zurückdenken kann, obwohl ich mich dann doch gar nicht so genau erinnern konnte, wann ich hier denn gegessen hatte. Das Geschäft scheint gut zu laufen, denn man hat nun auch in anderen Stadtteilen eine Filiale aufgemacht. Und auch bei unserem Besuch war die Kreuzberger Wurstbude recht gut besucht, wobei wir dann doch recht schnell ganz vorne an der Bestelltheke standen.

Bei der Frage, ob mit oder oder Darm, scheiden sich wohl die Geister. Früher hätte ich ganz klar ohne gesagt, aber ich habe mich überzeugen lassen, dass mit mindestens genau so lecker schmeckt. Am besten ist wohl halb-halb, was entweder mit jemanden aus der eigenen Crew zu teilen oder ganz einfach zwei Würste heißt. Und mit zwei Würsten ist man eh auf der sicheren Seite.

Wichtig sind natürlich auch die Pommes, die gehören zu einer Currywurst einfach dazu. Hier bei Curry 36 waren diese genau richtig. Heiß und knusprig, und einfach lecker. Es gab nichts auszusetzen.

Als Soße gab es zwar einfachen Ketchup, da sind andere Läden wohl schon ein wenig weiter. Aber mit dem richtigen Currypulver hatten wir am Ende genau das auf den Tellerchen, was wir wollten. Und wie erwartet blieb bei keinem im kleinen Rund etwas übrig, weder von der Currywurst noch von den Pommes.

Auch wenn ich vielleicht nicht ganz satt war, war ich doch recht zufrieden. Die Abstriche beim Klientel, welches sich um die Wurstbude herumdrückt, mal verschwiegen, kann man Curry 36 am Mehringdamm weiterhin empfehlen. Hier gibt es Berlin-Feeling pur, beim Essen und auch bei der Umgebung. So ist und so schmeckt die deutsche Hauptstadt, und so bleibt sie mir erst einmal in Erinnerung.

Mal schauen, wo und wann ich meine nächste Currywurst genießen darf. Wahrscheinlich wird es dann eine andere Wurstbude machen, welche hoffentlich den Test genauso bestehen wird, wie Curry 36 in Berlin-Kreuzberg. Vielleicht habe ich dann ja wieder zu berichten und kann euch mit einem Beitrag wie diesem hier dienen....