Eine morgendliche Runde um den Senso-ji Tempel 👹🍣🎎 Mein Japan

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Wie bereits schon einmal erwähnt, bin ich kein Frühaufsteher und deshalb verpasse ich wohl ab und zu so einiges, was bereits in den frühen Morgenstunden passiert. Aber da ich meist bis in den späten Abend und die Nacht hinein aktiv bin, bleibt mir immer noch genug vom Tag, um etwas zu tun und zu erleben.

Auf Reisen ist es aber manchmal gar nützlich, doch schon ein wenig früher aufzustehen und raus zukommen. Viele populäre Orte sind tagsüber meist einfach zu voll, um sie wirklich genießen und sich dort in Ruhe umsehen zu können. Deshalb bietet es sich an, schon einmal vor den Besuchermassen eine erste Runde zu drehen und dabei eine ganz andere Atmosphäre zu erleben, als mitten am Tag.

Während unseres letzten Tokyotrips haben wir diesen Tipp dann auch einmal beherzigt und sind an einem Morgen gleich nach dem Wecken raus aus dem Haus und haben eine Runde durch das historische Asakusa-Viertel gedreht. Dabei haben wir uns insbesondere den berühmten Senso-ji Tempel angesehen, vor dem sich ab dem späten Morgen täglich die Besuchermassen drängen und schieben.

Der Tempel ist schon lange kein unbekannter für mich, und ich war schon früher zu den verschiedensten Tages- und auch Jahreszeiten hier und habe mir das Schauspiel dort angesehen. Manchmal ist es auch wichtig ganz tief einzutauchen in Pulk um einem herum, und Teil der intensiven Atmosphäre zu werden, die um einen herum herrscht.

An diesen Morgen war aber alles noch etwas ruhiger und leerer und man konnte sich alles ohne Gedränge anschauen und dabei auch seinen Gedanken ein wenig freien Lauf lassen.

Einige Besucher waren natürlich schon da, und um uns herum wurde sich bereits für die kommenden Stunden vorbereitet und eingestimmt. Aber wir konnten ganz relaxt eine Runde laufen und diesen Ort vor einer etwas entspannteren Seite entdecken.

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Die Geschichte des Senso-ji Tempel geht weit zurück und reicht bis ins 7. Jahrhundert. Im Laufe der Zeiten wurde er immer wieder durch Feuer und Kriege zerstört und letztmalig im Jahre 1958 in seiner jetzigen Form aufgebaut.

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Zur Tempelanlage gehören mehrere imposante Tore und auch eine fünfstöckige Pagoda, und um den Tempel herum haben sich viele traditionelle Geschäfte und auch Restaurants angesiedelt, die sich um das Wohl der vielen in- und ausländischen Besucher sorgen.

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Wie oft in japanischen Tempelanlagen dominiert auch hier die Farbe Rot, welche oft dazu dient, Gefahren und Unheil abzuhalten. Da der Tempel erst vor Kurzem renoviert wurde, strahlt er nun um sehr eindringlicher dem Besucher entgegen.

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Auf der Treppe zum Hauptgebäude war es noch ziemlich leer und man konnte sich Zeit nehmen, die Szenerie um einen herum in Ruhe zu betrachten.

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Erste Besucher und Pilger waren aber schon vor Ort, welche vielleicht die gleiche Idee hatten wie wir. Ohne Gedränge lässt es sich wohl auch viel besser beten und reflektieren.

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Und ohne all die anderen Menschen vor einem konnte man auch mal einen Blick direkt ins Heiligtum hinein werfen. Normalerweise wird einem der Blick versperrt und man bleibt hier eher nicht stehen.

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Und so konnte ich im Inneren meinen Blick etwas schweifen lassen und dabei auch die Innenarchitektur und die Deckenmalereien bewundern. Auch weil es noch ziemlich ruhig war, war dies eine angenehme Pause auf unserer Runde.

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Der Blick nach draußen zeigte dann aber, dass doch so langsam Bewegung in die Szenerie um uns herum zu kommen schien. Wir waren zwar nicht allein hier, aber es war kein Vergleich zu den Bildern vom Vortag. Noch war alles sehr friedlich und ruhig.

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Auch um die Pagode herum waren nur wenig Menschen zu sehen, aber in Kürze wird man auch hier auf ein großes Gewimmel blicken, welches aus allen Richtungen kommt und in alle Richtungen strömt.

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Aus anderen Perspektiven wirkte der Tempel fast noch verschlafen. Hier schaffte man es spielend, die Menschen um einen herum zu vergessen und auszublenden und sich ein wenig auf Ort und Zeit zu besinnen.

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Ein wenig Abseits war man sogar fast allein und hatte den Moment nur für sich. Wie üblich blieb ich viel zu oft stehen, um Fotos zu machen. Irgendwie kann ich halt nie der Versuchung widerstehen.

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An manchen Orten konnte man leicht vergessen, dass man doch immer noch in der Mitte der Stadt war. Dieser kleine Parkbereich sorgte schnell dafür, dass man wieder entschleunigte und aufhörte, herum zueilen.

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Und dann war da ja auch noch die Kirschblüte, welche sich an einigen Orten zeigte und in Position brachte. Glücklicherweise haben wir in Tokyo noch etwas von diesem herrlichen Schauspiel erleben dürfen, welches doch immer viel zu schnell vorbei ist.

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Der Frühling hat auch hier in Tokyo gerade erst Einzug gehalten und noch zeigte sich nur wenig frisches Grün auf den Bäumen. Die weiß-rosa Kirschblüten, die hier und dort immer wieder hervor lugten waren die Einstimmung auf die kommen den Wochen, in den der Frühling sein schönstes Kleid anlegen wird.

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Wir hatten ja unseren Tag noch vor uns und als nächstes Stand erst einmal Frühstück auf dem Plan. Bis dahin würde sich auch die Umgebung um den Senso-ji langsam mit Besuchern aus aller Welt füllen, die auch dort lang wollen, wo wir gerade gewesen waren.

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Aber da wir unsere erste Runde an diesem Tag bereits hinter uns hatten, konnten wir entspannt zurückblicken, mit der Gewissheit, diese Tag genau richtig begannen zu haben. Blauer Himmel mit mildem Sonnenschein, eine historische Tempelanlage und dazu noch ein wenig Kirschblüte. Besser kann an doch gar nicht in den Tag starten.

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