Das Wohnhaus der Familie Takeda👹🍣🎎 Mein Japan
Wochenenden und freie Tage sind dazu da, um gut genutzt zu werden. Aus diesem Grund sollte auch ein wenig Regen kein Grund sein, um nicht aus dem Haus zu kommen. Und an genau diesen Grundsatz hatten wir uns an jenem Frühlingstag auch gehalten, an dem wir eigentlich vorhatten, mal wieder ein wenig wandern zu gehen. Aber das Wetter hatte nicht mitgespielt und es hatte leider zu viel geregnet, als das wir im Wald unterwegs sein wollten und auch konnten.
Aber um den Tag zu nutzen, hatten wir uns ein kleines kulturelles Programm gegönnt. Zuerst waren wir in einer historischen Ausstellung, bei der es sogar einen Work-Shop gab, wo wir alle ein wenig produktiv werden konnten. Und gleich neben dem (sagen wir mal) Museum, erspähten meinen Augen sofort dieses einladene Gebäude, welches ich mir natürlich näher ansehen wollte.
Es ist imer wieder interessant, sich in alten, insbesondere sehr alten und historischen Gebäuden umzusehen und dabei eine Idee zu bekommen, wie die Menschen früher gelebt hatten. Und hier hatten wir mal wieder die Chance dazu bekommen.
Diese Informationstafel war für mich ohne Hilfe bzw. Hilfsmittel leider nicht zu lesen. Aber in Zeiten von Smartphone und Übersetzungsapp muss uns ihre Botschaft zum Glück nicht mehr verborgen bleiben. Ich habe sie uns mal von Deepl übersetzen lassen.
Hier erst noch einmal das Ganze in Japanisch, falls jemand im Original mitlesen möchte:
新潟市指定文化財(有形民俗文化財)旧武田家住宅
昭和四十五年四月一日旧黒埼村指定
平成十三年一月一日新潟市指定に承継
この建物は、木場の武田家が住宅として使用していたものです。
旧黒埼村が同家から寄贈を受け、昭和四十六年に緒立に移築したものを、平成二十三年、現在の地へ移築しました。武田家は、曽根村(西蒲区)の肝煎として新田開発に尽力した高橋源助の子孫であると伝わっています。この建物が最初に建てられたのは、十八世紀前半と推定され、市内で最も古い民家と考えられます。土間には独立柱が立ち、差鴨居などにチョウナ仕上げの痕跡が残るなど、古い建築の手法が見られます。その後、時代とともに改造を受け、屋根の形状も変更され、現在の形になりました。
明治期には「裏中門」が付け足されました。「ダイドコロ」「水間」の奥には床高を上げて中二階建てとした「間」二室あります。この地域(西蒲原の低湿地)では信濃川・中ノ口川の破提により、たびたび水害に見舞われました。「裏中門」には、洪水に備えた防災の知恵がよく表れています。
Und dann noch einmal auf Deutsch, was zwar verständlich ist aber manchmal noch etwas holprig klingt. Aber wir wollen uns mal nicht beschweren:
Von der Stadt Niigata ausgewiesenes Kulturgut (materielles volkstümliches Kulturgut):
Ehemaliger Wohnsitz der Familie Takeda
Wurde am 1. April 1970 als ehemaliges Dorf Kurosaki ausgewiesen.
Wurde am 1. Januar 2001 in die Stadt Niigata umbenannt.
_Dieses Gebäude wurde von der Familie Takeda aus Kiba als Wohnsitz genutzt.
Das frühere Dorf Kurosaki, erhielt eine Spende der Familie und verlegte das Gebäude 1971 nach Oguri, und 1948 wurde es an seinen heutigen Standort verlegt. Die Familie Takeda soll von Takahashi Gensuke abstammen, der sich als Schlüsselfigur des Dorfes Sone (Nishigamaku) der Erschließung neuer Reisfelder widmete. Man schätzt, dass dieses Gebäude in der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts erbaut wurde, und es gilt als das älteste Privathaus der Stadt. Alte architektonische Techniken sind zu erkennen, wie z. B. die unabhängigen Säulen im Lehmboden und Spuren der Choona-Verarbeitung am falschen Giebel und anderen Teilen. Später wurde das Haus im Laufe der Zeit umgebaut, und die Dachform wurde in ihre heutige Form geändert.
Das „Urachimon“ wurde in der Meiji-Zeit hinzugefügt. Hinter dem „daidokoro“ und dem „mizuma“ befinden sich zwei „ma“-Räume, deren Bodenhöhe zu einem Zwischengeschoss erhöht wurde. Dieses Gebiet (das niedrige Sumpfgebiet von Nishikanbara) wurde häufig überschwemmt, weil die Flüsse Shinano und Nakanokuchi brachen. Das Ura-nakamon-Tor zeugt von der Weisheit des Katastrophenschutzes und der Vorbereitung auf Überschwemmungen.
Alles klar, hier handelt es sich also um den ehemaligen Wohnsitz der Familie Takeda. Diese Wohnhaus wurde vor rund 200 Jahren errichtet und gilt nun als das älteste Privathaus der Stadt. Für ein 200 Jahre altes japanischen Holzhaus ist es erstaunlich gut erhalten geblieben, und ich habe natürloch die Gelegenheit ergriffen, mal kurz im Inneren nachzuschauen.
Das Haus ist erstaunlich groß und wirkt sehr weit, vor allem, da keine größeren Gegenstände im Inneren herumstehen. Der Holzboden ist super glatt und glänzt richtig, und ich könnte mir sogar vorstellen, hier zu wohnen. Obwohl dazu natürlich so einiges verändert werden müsste, denn ich kann mir gut vorstellen, dass es hier drinnen im Winter bannig kalt werden kann. Isolierung war früher und ist es auch noch heute sehr oft ein Fremdwort, wichtig ist in dem schwül-feuchten Klimas Japan vor allem die richtige Belüftung, damit nicht alles zu schimmeln anfängt.
Aber trotzdem wäre dieses Haus was für mich. Hier um diese extra Feuerstelle würde ich dann im Winter sitzen und mir das Wasser für meinen Tee kochen. Und dabei würde ich mir ein paar Süßkartoffeln rösten, die in der kalten Jahreszeit noch leckerer schmecken als sonst.
Aus der Übersetzung geht hervor, dass einige Zimmer etwas höher angelegt wurden, damit man bei einem Hochwasser eine Zufluchtsmöglichkeit hat, und Kind und Kegel und auch die wichtigsten Sachen ins Trockene retten kann. Die Gegend hier war früher recht sumpfig und man musste sich, wenn man hier lebte, mit den Launen der Natur rumschlagen. Und da mit Wasser nicht zu spaßen ist und dieses bekanntlich keine Balken hat, wurden die Menschen eben erfinderisch.
In heutigen Zeiten haben wir zwar die Flüsse ein wenig bändigen können, aber zu richtig auf der sicheren Seite kann man in Japan wohl nie sein. Mit einem Auge schaut man immer Richtung Wasser, wer weiß, wann die nächste Flut oder die nächste große Welle kommt.
Aber zum Glück hat dieses Wohnhaus den Wandel der Zeiten bisher ganz gut überstanden und war uns ein geschichtlicher Zeitzeuge. Die kleine Runde durch das Haus und im Anschluß einmal herum war ein perfekter Abschluss unser Geschichtslektion, die wir an jenem Tag genossen hatten. Mir hat es viel Spaß gemacht, und ich bin mir sicher, dass ich genau hier noch einmal vorbeikommen werde.
Und dann machen wir das ganze einfach noch einmal und werden mit Sicherheit wieder etwas dazulernen können. Ich freu mich schon mal...
Die Familie Takeda von der gleichnamigen Pharmafirma?
https://finance.yahoo.com/quote/TAK/
ne, das waren hier (Reis)-Bauern, die werden mit denen von der Pharmafirma nichts zu tun haben. Takeda ist ein ziemlich häufiger Familienname hier in Japan
Die Takeda waren ein japanisches Adelsgeschlecht, ein Klan. Man kann sie in Total War: Shogun spielen. Kein Wunder dass sich der Name weit verbreitet hat.
Wunderschön anzusehen. Ich freue mich darauf Japan einmal selbst zu erleben.
ich hoffe das klappt auch mal! Jetzt ist die beste Zeit, der Yen ist im Keller!