Ich liebe die Idee, aber ich mag nicht, wie sie normalerweise umgesetzt wird. Das liegt daran, dass ich Ingenieur bin und die Fotografie als Technink betrachte die einen Moment in der Zeit einfangen soll, der hoffentlich irgendwie auch existierte. Lasst uns mal sehen, was Light Painting als Technik bietet, die es etwas interessanter machen könnten.

Sicherlich! Levitationsfotografie ist eine kreative Technik, bei der ein Thema ohne sichtbare Unterstützung in der Luft schwebend oder fliegt. Diese Art von Fotografie wird häufig in Werbung, Mode und künstlerischer Fotografie verwendet, um visuell auffällige und surreale Bilder zu schaffen.

Wie wird es normalerweise gemacht? Um den Levitationseffekt zu erzielen, machten die meisten Menschen zwei oder mehr Fotos: eine mit dem Modell oder Subjekt und ein anderer mit dem Modell entfernt, aber mit dem Hintergrund und den unterstützenden Elementen noch sichtbar. Dann kombinieren die Leute die Bilder mithilfe der Fotobearbeitungssoftware wie Photoshop, damit es so aussieht, als würde das Motiv schweben. Da wir mit Light Painting eine Langzeitbelichtungstechnik ist, benötigen wir möglicherweise doch nicht all diesen Photoshopkram. Also ich jedenfalls nicht.

Was passiert normalerweise und was können wir anders? Klar die Kamera kommt wie immer aufs Stativ damit wir nicht verwackeln. Normalerweise wird dann ein erstes Foto mit dem Model gemacht. Hierbei ist das Model auf einem unterstützenden Element wie einem kleiner Stuhl (verdeckt mit einem Tuch). Die Haare fallen dann schön in Richtung Boden und geben uns den Schwebeeffekt.

Normalerweise machen die Leute dann eine zweite Aufnahme, allerdings ohne Modell. Alles andere bleibt in Position. Beim Light Painting können wir das Modell und den Stuhl oder die tragende Bank entfernen und etwas den Bereich wo der Stuhl stand einleuchten. Damit wird der Boden unter dem Modell sichtbar nach dem der Stuhl weg ist.

Seit vorsichtig, wenn euer Modell schwarze Kleidung trägt. Dann kann es sein das einige Hintergrundelemente durchscheinen wo es dunkle Bereiche am Modell gab. Das passiert auch wenn sich das Model bewegt.

Oft verwenden die Leute Software wie Photoshop, um dann die zwei, drei Bilder miteinander zu verbinden oder zu layern wie man so schön sagt. Ich liebe die Herausforderung, drum versuche ich es in einer einzigen Aufnahme zu tun.

Hier habe ich mit der Technik auf die einfachste Art und Weise gespielt. Dieses Mal kümmere ich mich noch nicht um einen Hintergrund. Der Levitationseffekt, gibt's hier einfach durch das fallende Haar. Ich wollte Sie nicht ´gleich auf magische Weise über den heißen Küchenherd schweben lassen (Oh wow, hatte ich gerade ne coole Idee?).

Für die Hauptfotos legte ich ein Kissen und ein schwarzes Tuch auf meinen kleinen Hocker, damit Kessy ein paar Sekunden lang bequem darauf liegen konnte, ohne sich zu viel zu bewegen. Wie Ihr auf dem nächsten Foto seht, fällt natürlich das Haar nach unten.

Als Kessy dann endlich bequem auf dem Stuhl lag, löste ich die Kamera aus und leuchtete sie einfach mit dem Scanner ein (auch schön auf die haare achten). Als Zweitens habe ich dann mit der kreisförmigen Lightblade den rechteckigen Rahmen über ihr erstellt.

Was Ihr hier seht, sind zwei Einzelbelichtungen mit einer 53-Sekunden-langen Belichtung und beim zweiten Foto (ich wusste besser, was zu tun war) 27 Sekunden Belichtungszeit. Die Kamera wurde auf ISO 100 eingestellt und das Objektiv auf F22 eingestellt.

Inspiriert von Situationen ohne Schwerkraft wie bei der Unterwasserfotografie, drehte ich das Foto einfach mal um 90 °. Und wow es macht es im Vergleich zur normalen Version viel mehr Eindruck. Der Spiegelrahmen, den ich gemalt habe, ist jetzt ein Portal geworden und sie scheint eine Milli-Sekunde davor zu sein aus dem Bild gefegt zu werden.