War das der letzte Weckruf vor dem Siechtum?

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Hallo Freunde

Das wird heute etwas persönlicher als sonst, sozusagen eine Nabelschau eines alten Sturkopfes. Ein wenig ist das hier so eine Akzeptanz Arbeit des Istzustandes, wie ihr unschwer am gewollt flapsigen Ton festzustellen könnt. Ich werde dazu aber harmlose Bilder posten, es ist ja Kaffee- und Kuchenzeit in Deutschland und ich will nicht, dass euch die Schwarzwälder im Hals stecken bleibt. Lustigerweise führt eine meiner Kreisläufe über den öffentlichen Friedhof und dieser sieht bei Regen geradezu einladend aus, findet auch der Ochse.

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Vor 9 Wochen hatte ich mir diese Infektion eingefangen, die ich mittels Dr. Google und viel Antibiotika erfolgreich behandelt habe. Aber leider war der Fuß offensichtlich zu lange zu prall geschwollen, sodass ich mir eine Thrombose eingehandelt und jetzt wieder was auszukurieren habe. Ob ich diese kaputten Venen noch mal reaktiviert bekommen, weiß ich nicht und ich bin immer noch zu stur, um zum Arzt zu gehen.

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Dr. Google hat mir neben vielen ewigen Schmerzen, geschwollenen Waden und Füßen, weiteren Thrombosen und baldigem Siechtum vor allem eines versprochen; ich könnte alles beherrschen, wenn ich Verzicht zu meinem Leidstern machen würde.

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Ich solle auf Fleisch verzichten, auf Alkohol, aufs Arbeiten im Sitzen. Ich solle mich vielmehr den pflanzlichen Genüssen zuwenden und meine Arbeit der eines Schülerlotsen anpassen, also oft und leichte Bewegung und gerne an der frischen Luft sein.

Des Weiteren solle ich mich intensiv mit entspannenden Sportarten anfreunden, besonders wurde mir das Liegen auf dem Rücken mit hochgelagerten Beinen angedient.

Da dies alles nicht unbedingt zu meinem Dasein hier auf dieser Erde passt, habe ich mich entschlossen, das meiste davon zu ignorieren und stattdessen noch etwas intensiver zu leben.

Ich werde meine Schreibtischarbeit bei 10 Stunden täglich belassen, aber nach jeder vollen Stunde 15 Minuten Pause machen, in denen ich mir die Zeit mit je 20 Kniebeugen und Massagen vertreibe. Kurz überschlagen sind das 200 Kniebeugen am Tag, kombiniert mit einer Stunde Massage pro Wade. Also falls es so weit kommt, wird es das amputierte Bein mit den weichsten und gleichzeitig trainiertesten Muskeln sein. Das ist ja auch mal was, oder?
Die erste Woche habe ich hinter mir und nichts hat sich bisher verschlechtert. Im Gegenteil, ich kann sogar feststellen, dass meine Füße etwas langsamer anschwellen als vorher.

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Meine täglichen Spaziergänge habe ich auch wieder aufgenommen, auch wenn der Flipflop auf den ersten Kilometer sehr, sehr straff sitzt, aber nach 5 Kilometer gibt sich das und es ist fast angenehm. So bin ich in dieser Woche auf knapp 150.000 Schritte gekommen und das ohne Schrittzähler am Handgelenk, nur mit dem Smartphone gezählt. Das übersteigt sogar die meisten Wochen mit Tracker, der ja auch jeden Gang zum Kühlschrank und jedes Anheben der Kaffeetasse zählt.

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Ich habe sogar zweimal versucht zu Schnorcheln. Den Stiefel habe ich ja noch mit größeren Anstrengungen anziehen können, aber eine Thrombose auf dem Fußspann passt einfach nicht zu Flossenbewegungen, da man die meiste Kraft und somit auch den meisten Druck auf der Oberseite des Fußes hat. Der Schmerz wurde so groß, dass ich jedes Mal nach 10 Minuten beides, Flosse und Stiefel, ausziehen musste. Äußerst frustrierend, beim ersten Mal hatte ich gerade eine Begegnung mit einer Schildkröte, beim zweiten Mal folgte ich einem Papageienfisch. Und mit nur einer Flosse am Fuß, die andere in der Hand und den Drybag auf dem Rücken macht das wirklich keinen Spaß.
Hier kann ich nur hoffen, dass das in ein paar Wochen wieder möglich ist.

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In Bezug auf kulinarische Genüsse habe ich mich wieder zum Kalorienzählen entschieden, damit ich tatsächlich abnehme und auf den Verzicht von Fleisch und Bier. Ziel sind weniger als 80 Kilo so schnell wie möglich.
Im Prinzip sieht das Essen an jedem Tag ähnlich aus: Tomatenbasierter, gemischter Salat mit ein wenig Reis und Olivenöl, salzlos natürlich und für zwischendurch Banane, Ananas, Papaya und Mango je nach Verfügbarkeit; Sonntags darf es auch mal eine Hühnerbrust sein. Die Tageskalorien sollten 1500kcal nicht überschreiten.

Während ich dieses Geschreibsel Korrektur lese und dabei an einem Gänsewein nippe statt an einer wohltemperierten Gerstenkaltschale, kommt mir mein derzeitiges Elend noch viel elendiger vor. Und die Uhr tickt, in 22 Minuten werde ich Kniebeuge 221 bis 240 veranstalten und danach massieren. Ich komme mir jetzt schon wie ein Koberindzüchter vor.

Und das ist noch nicht mal alles!
Dr. Google hat mich tatsächlich ultimativ aufgefordert, Kaffee und Rauchen sein zu lassen. Aber hier ist meine Grenze, ich lasse mich doch nicht auf jeden Scheiß ein.

In diesem Sinne
Habt einen schönen Sonntag, so einen wie ich hatte.

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Ich freue mich wie immer auf Kommentare und falls ihr euch gut unterhalten fühlt, auch über Reblogs und Votes.



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2 comments
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Ich würde dir unbedingt raten, den Sturkopf beiseitezulegen und von Dr. Google sich zu verabschieden. Andernfalls kannst du bald deinen Kopf unter den Arm nehmen.

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Ich geb mir noch ein paar Wochen...🙃

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