Kräuterkunde: Borretsch - Borago officinalis

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Systematik

  • Abteilung: Samenpflanzen (Spermatophyta)

  • Unterabteilung: Bedecktsamer Spermatophytina syn Angiosperma

  • Klasse: Zweikeimblättrige Bedecktsamer Roposida syn. Dikotyledona

  • Unterklasse: Asternähnliche Asteridae

  • Ordnung: Boraginales

  • Familie: der Boraginaceae (Borretschgewächse) oder Raublattgewächs (Boraginaceae)

  • Gattung: Borretsch (Borago)
    Diese Gattung gilt als Schwestergruppe von Symphytum (Beinwell).
    Die Gattung Borretsch umfasst 5 Arten, gegliedert in 2 Untergattungen.

  • Art: Borretsch

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Volkstümliche Namen

  • Augenzier
  • Barasie
  • Bernarghe
  • Borach
  • Borets
  • Biretsch
  • Bienensaug
  • Blauhimmelstern
  • Blausternchen
  • Borgelkraut
  • Boretsch
  • Burres
  • Borgel
  • Borungen
  • Boraken
  • Frohsinnige
  • Gurkenkönigsfreund
  • Gurkenkönig
  • Gurkenkraut
  • Guckunnenkraut
  • Gegenfrassbleaml
  • Herzfreude
  • Herzblümchen
  • Kukumerkraut
  • Liebäuglein
  • Liebäugelchen
  • Poorist
  • Puretsch
  • Salatkraut
  • Sternblümchen
  • Streukegel
  • Wohlgemut
  • Wohlmutsblume
  • Wohlgemutsblume

Namensherkunft

Die Namensherkunft von Borago ist unbekannt.

Eine mögliche Ableitung ist die von den spanischen oder spätlateinischen borra = "struppiges Barthaar" oder "Gewebe aus rauer Wolle". Diese Bezeichnung stammt wahrscheinlich daher, dass das Kraut auf allen Pflanzenteilen behaart ist.
Borago kommt von französischen bourrache und italienisch boragine (erinnert mich persönlich an Aubergine). Daraus entwickelte sich die deutsche Bezeichnung Borretsch (wobei ich davon ausgehe, dass Deutsch die Ursprache schlechthin ist).

Ein anderer Ursprung sei aus dem arabischen abo rag = Vater des Schweißes.
Oder auch aus dem keltischen Wort borrach, welches Mut bedeutet.

Der wissenschaftliche Namensteil "officinalis" erhielt die Pflanze daher, dass sie damals in Apotheken zu finden war.

Der volkstümliche Begriff Gurkenkraut kommt davon, dass der Borretsch nach Gurke riecht und schmeckt und auch beim Gurkeneinlegen die Rezeptur ergänzt.

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Geschichte/Mythologie

Es ist fraglich, wie und wann der Borretsch in die Bauerngärten der Deutschen eingefunden hat.
Eine bekannte Version ist, dass die Araber den Borretsch im Mittelalter nach Spanien brachten. Dort aus verbreitete er sich im gesamtem Mittelmeerraum. Daraufhin wurde er in den Bauern- und Klöstergärten gepflanzt und er verwilderte schnell aus. Er ist eine begehrte Heil- und Küchenpflanze.

Ausgrabungen aus der syrischer Doura-Höhle beweist, dass Borretsch in arabischen Ländern nicht nur als Gewürzkraut verwendet wurde. Zwei Meter dicke Ablagerungen von Borretschhülsen entdeckte man und ihr Alter schließt man auf etwa 100.000 bis 40.000 v. Chr. Uns ist ebenfalls bekannt, dass Borretschsamen schwer zu verarbeiten sind. Man geht deswegen davon aus, dass die Samen nicht nur für Nahrungszwecke verwendet wurden. Doch Borretsch würde erst vor über 500 Jahren erstmalig erwähnt. (Lag das daran, dass die Schriften so gut versteckt sind, verbrannt worden sind, oder es einfach mündlich überliefert worden ist?) Diese Überlieferung zeigt darauf, dass Borretsch in Wein eingelegt wurde um mit diesem trübe Gedanken und Trauer zu vertreiben, wie auch die Lust auf Sex zu steigern.

Borretsch wurde bekannter, da seine Blüten und Blätter als Wundermittel gegen Melancholie galt. Sie half Menschen, die "von Sinnen" waren. Damit ist vermutlich gemeint jene Menschen, die unter Psychosen litten oder sich in einem Zustand der Manie befanden.

Der griechische Arzt Dioskurides und Plinius enthüllten uns in ihren Schriften, dass diese Pflanze bereits vor 2000 Jahren genutzt wurde.

Der wichtige römische Naturforscher, Chronist und Philosoph Plinius der Ältere (1. Jhd nach Christus) war der Auffassung, dass Borretsch antidepressiv wirke. Er lobte das Kraut, weil es die Lebensgeister wecke. "Ich, der Borretsch, bringe immer Freude" ~Zitat vom Gelehrten Plinius
Ich las auch, dass es heiße: "Ich, der Borretsch, mache immer guten Mut."

So nutzten die alten Griechen und Römer das Kraut auch als Heilmittel gegen Atemnbeschwerden und zur Förderung der Verdauung.

Um 1150 war der Borretsch in der Medizinschule von Salerno. Dort bekannt als Kraut gegen Kummer und Melancholie. Später wurde es auch gegen Trübsinn und andere Herzkrankheiten empfohlen.

Selbst dem griesgrämigen und barschen Paracelsus hat der Borretsch ein Lächeln ins Gesicht gezaubert.

Im Mittelalter bis in die heutige Moderne ist Borretsch als Mittel gewidmet, welches das Blut reinigt und gegen "überschüssige Melancolia" ist. Ein Symptom dieser Melancholie ist Traurigkeit, Ohnmacht, Herzschwäche, Herzrasen und Fieber. Desweiteren ist sie ein gutes Beruhigungsmittel, bei Menschen, die "von Sinnen waren". Heutzutage vermutet man, dass diejenigen unter Psychosen litten oder sich in einem Zustand der Manie befanden.
Auch ist es im Mittelalter ein beliebtes Mittel zur Linderung von Husten und Fieber.
Desweiteren ist das Heilkraut im ausgehenden Spätmittelalter als Schleimlöser bekannt. Auch wird ihr euphorisierende Wirkungen zugesprochen.
Hildegard von Bingen schrieb, dass sich Borretsch positiv auf Herz, Gemüt und Gefühlszustand auswirke.

Der deutsche Gelehrte "Tabernaemontanus" (1591) schreibt über den Borretsch folgendes:
„… es sollen die holdseligen Borragenblumen in Speis und Trank fröhlich genützt werden, dann sie stärken das Herz und Hirn, erwecken die verzagte, traurige, melancholische Menschen zur Freud und Leichtsinnigkeit und läutern das Geblüt.“

John Gerard beschrieb Borretsch in seinem Buche "The Herball or Generall Historie of Plantes" dies:
"Heute tun die Menschen die Blüten in den Salat, um sich fröhlich zu stimmen und die Laune zu verbessern. Vieles kann man aus der Pflanze machen, was das Herz erleichtert, die Sorgen vertreibt und den Geist erhebt. Die Blätter des Borretschs, im Wein zu sich genommen, machen Männer und Frauen froh und glücklich, vertreiben Trauer, Langeweile und Melancholie, das haben bereits Dioskorides und Plinius bestätigt. Sirup aus Borretschblüten ist gut für das Herz, lässt die Melancholie vergehen und beruhigt die Verrückten."

Als Symbol für Mut und Tapferkeit tranken die Soldaten ein mit Borretsch angereichtem Wein um ihre Stimmung zu stärken und damit in die Schlacht zu ziehen.
Dies führt man unteranderem auf die Legende zurück, wobei Antike Krieger Borretschblätter- und blüten verzehrten um sich tapfer ihren Feinden entgegenzustellen. Griechische Soldaten sollen auch den Borretsch als Talisman getragen haben um den selben Effekt zu bewirken.

Sie nennen das Borretschgewächs »Lähmungsmedizin« (Hoh-Ahea-No-is-tut), da sie die Wurzeln, Blätter und Samen zu einem Pulver mahlen und damit gelähmte Körperteile einreiben.
~Hexenmedizin Storl Rätsch

(Ich hab leider nur so einen kleinen Abschnitt gefunden, weshalb ich auch nicht weiß, wer mit "Sie" gemeint ist.)

Trotz langer Volksheilkunde hat das Bundesgesundheitsamt es geschafft, Borretsch aus sämtlichen Köpfen zu werfen. Sie erklärten den Borretsch 1991 als nicht vertretbar für therapeutische Anwendungen wegen des in der Pflanze enthaltenen angeblich giftigen Pyrrolizidinalkaloiden. Somit haben sämtliche Menschen den Verbrauch dieser Heilpflanze eingestellt.

Natürlich hat Borretsch ebenfalls einen kulturellen Mehrwert und wird deshalb bei traditionellen Festen und Feiern angewendet.
In Spanien z.B. schmückt man häufig die Straßen mit dem Borretsch zum San-Juan-Fest. Er symbolisiert Freude und Glück.
In Deutschland ist der Borretsch Teil des 1. Mai Festes, wo er ehrwürdig Maibäume und Kronen verziert. Dies ist ein Symbol für Hoffnung und Optimismus für die kommende Zeit.

Physikalisch gesehen wird vermutet, dass es nur zu einer Verpuffung kommt, wenn man Borretsch ins Feuer wirft, weil Borretsch der Erde sehr viel Salpeter entzieht. Die Blüten werden rosa, wenn sie in Berührung mit Essig oder Zitronensaft kommen.

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In der Kunst:
Auch ist der Borretsch in der Kunst vertreten. Noch immer findet man Spuren in der Welt der Literatur und Kunst von ihm. Unzählige Dichter, Schriftsteller und Maler ließen sich von ihn inspirieren. So ist er mit seinen leuchtend blauen Blütenblättern und seiner sternförmigen Form ein beliebtes Motiv, sodass sie sich künstlerisch besser ausdrücken können.

So wird der Borretsch im Shakespeares Stück "ein Sommernachtstraum" als "Kraut der Gnade" von Figur Oberon bezeichnet. Dies symbolisiert wiederum Mut und Tapferkeit und unterstreicht die Verbindung der Blume mit Stärke und Standhaftigkeit.

Leonardo da Vinci und Albrecht Dürer verwendeten Borretsch in ihren Gemälden und schätzten seine Schönheit und symbolische Bedeutung.
So ist es uns heute nun mal möglich, dass wenn wir die Symbolik der Pflanzen besser verstehen, wir auch die Illustrationen der Künstler effizienter nachvollziehen können und was sie uns vermitteln wollen. Das führt auch dazu, dass Borretsch noch heute ein relevantes Symbol darstellt.

Aufgrund seiner anmutigen Blauen Blume sahen die Romantiker in ihn das Symbol der Sehnsucht nach dem Unendlichen. Wohl assoziiert man dies eben auch mit dem Blauen Himmel über unseren Köpfen, der so unendlich scheint.

Folklore und Aberglaube:
Als Mittel zur Abwehr böser Geister und als Glücksbringer war es üblich die Borretschpflanze in den Häusern aufzuhängen oder die Blume als Schutzzauber mit sich zu tragen.
Auch wurde Borretsch mit Liebe und Fruchtbarkeit in Verbindung gebracht, weshalb junge Frauen oftmals die Blüten des Borretsch im Haar trugen oder es in ihre Kleidung einnähten um Verehrer anzulocken. Desweitern führt es zu einer glücklichen Ehe.
Darüber hinaus ist dieses Heilkraut in Kräuterbüschel vertreten, der zu dem Brauch der Kräuterweihe gehört. Dieser Brauchtum stammt aus vorchristlicher Zeit.

Auch wird es in Zusammenhang mit Wahrsagerei gebracht. So werden die Borretschblätter in bestimmten Traditionen in Rituale verwendet um Einblicke in das eigene Schicksal zu gewinnen. Man geht folgend vor: Blätter auf den Boden verstreuen und das Muster, welche sie bildeten, wurden als Botschaft aus der Anderswelt interpretiert.

Christentum:
"Manus Christi", also Hände von Christus heißt die Behandlung von Herzkrankheiten mit den Blüten des Borretsch und Zucker. Diese Behandlung bekam diesen Namen, da es eben einen religiösen Hintergrund hätte. Die Wohlhabenden haben in der frühen Neuzeit diesem Blütenzucker zusätzlich zerstoßene Perlen und Goldpulver hinzugefügt. Die Blüten galten neben den Veilchen und der Ochsenzunge als die erste Wahl unter den Heilblüten.

griechische Mythologie:
So steht der Borretsch auch hier wiederum für Mut, Fülle und Tapferkeit, welches zu einem Symbol für Schutz im Kampf diente.
Den alten Sagen zufolge wurde dem griechischen Helden Herkules von den Göttern Borretsch(zweig) geschenkt, sodass er die nötige Kraft inne hat, die er für die Vollendung seiner zwölf Aufgaben benötigte. Eine dieser Aufgabe sei es, dass der Herkules die furchterregende neunköpfige Hydra töten soll. Angetrieben von den magischen Eigenschaften der Furchtlosigkeit von der Blume besiegte er erfolgreich die Hydra und vollendete damit seine Arbeit. So erinnert diese Blume an die antike griechische Kultur und symbolisiert unter anderem auch den Glauben an göttliches Eingreifen und die Kraft der Natur, die in Zeiten der Not Kraft und Mut spendet.

Desweiteren ist er in der griechischen Mythologie dem Gott Apollo gewidmet. Eine Legende besagt, dass Apollo seinen Söhnen das Kraut als Symbol der Freude und des Glücks mit auf ihren Weg gab.

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Räuchern

  • euphorisierend
  • aphrosidierend
  • die Stimmung hebend, vertreibt negative Gedanken
  • nimmt Melancholie
  • über Kummer und psychischen Schmerz hinweg helfend
  • bei Trennungen unterstützend, diesen Schmerz besser zu verarbeiten
  • Mut gebend
  • nach scheinbar aussichtslosen Situationen wieder frei durchatmen können (z.B. Tod, Trennung, usw)
  • mit neuer Kraft Situationen aus einer anderen Sicht zu sehen
  • bei mangelnder Eigenliebe
  • bei fehlendem Selbstbewusstsein
  • die Möglichkeit zu entspannen
  • um hellseherische Fähigkeiten zu erhalten (um dies zu verstärken sollte vor einer solchen Räucherzeremonie Borretsch-Tee eingenommen werden)

Blütenessenz:
Sie bietet Erleichterung, Trost, Mut und Zuversicht. Außerdem weckt sie die Hoffnung und Kraft, wenn emotionale Belastungen zu viel Energie abgesaugt haben. Desweiteren gibt sie einem Erleichterung in Lebenssituationen, in der uns die Niedergeschlagenheit verfolgt. In scheinbar auswegslosen Situationen oder Umständen gibt uns die Essenz Lebensfreude und Mut, damit wir uns wieder fähig sehen uns Herausforderungen des Lebens zu stellen.
Sie hilft dabei Schicksalsschläge (z.B. Todesfall) zu verarbeiten und erleichtert schwere Herzen, indem sie bei Niedergeschlagenheit, Trauer, Kummer und Verlust hilft.
Das Ziel der Blütenessenz des Borretsch ist Ausrichtung, Ausgewogenheit, Weisheit und Intuition.
Wenn man das Symptom der Unausgewogenheit inne hat, sollte man zur Blütenessenz des Borretsch greifen.

..bringt Stockendes wieder in Fluss

Allgemeine Symbolik/Blumensprache:

  • Derbheit
  • Heiterkeit

viktorianische Blumensprache:

  • Mut
  • Hoffnung
  • Freude

chinesische Kultur:

  • Weisheit
  • Intelligenz

japanische Kultur:

  • Anmut
  • Eleganz
  • Glück

magische Eigenschaften:
Die Basis, dass dir Borretsch den Weg bereit hält und übersinnliche Fähigkeiten verleiht ist, seine eigene Angst abzulegen. Und auch da ist er ein geeignetes Hilfsmittel. Er lässt dich klarer sehen; das bedeutet er gibt dir auch Klarheit über unangenehme Geschehnisse. Eine Tasse Borretschtee stärkt die Intuition. Einige verwenden ihn auch um in Kontakt mit seinen Ahnen zu kommen.

Fördert das Vertrauen in eine geistige Führung, gewährt dadurch tiefere Einsichten in unser Dasein.

Pflanzenweisheit:

  • lehrt uns Selbstakzeptanz
  • mutig unser eigenes Licht und unsere eigene Macht anzunehmen (Macht kommt von MACHEN)
  • hilft uns den Lärm der Welt zu ignorieren um sich auf unser innerstes Selbst zu konzentrieren und einzulassen
  • hilft deine Wahrheit zu erkennen
  • Er will, dass du deine eigene Schönheit erkennst und lebst !
  • hilft innezuhalten damit du dir deiner Umgebung und Innenwelt bewusst wirst
  • Steigerung der geistigen Klarheit
  • Anregung des kreativen Denkens
  • Vertreibt Nachdenklichkeit (das sich Drehen in Gedanken)

Der Borretsch hilft einem, ob man vor einer gewaltigen Aufgabe steht oder einfach nur mal ein Schub Selbstvertrauen benötigt. Sie erinnert uns an unsere eigene innere Stärke. Herausforderungen machen uns stärker !

Er ist eine Pflanze, die häufig in Träumen auftritt. Doch er wird oftmals übersehen von denjenigen, die ihn nicht kennen oder sich ablenken lassen. Wenn du ihn in Träumen siehst, dann möchte er von dir, dass du Kreisläufe, die dich gefangen halten, durchbrichst. Veränderungen sind zu erwarten.
Wer ihn isst, soll gute Träume haben (doch was bedeutet gut? ;))

Geschlecht
maskulin

Planetarische Zuordnung
Jupiter

Element
Luft

Chakra
Unterstützt Reinigung des 4. Chakras

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Inhaltsstoffe

  • ätherische Öle
  • Alkaloide (in hoher Dosis schädlich für die Leber; lassen sich durchs Kochen nicht zerstören)
  • (angeblich schädliche) Pyrrolizidinalkaloide (PA), darunter: Amabilin, Intermedin, Lycopsamin, Supinin (In Blüten und Samen ist weniger Alkaloide inne)
  • Allantoin (stimuliert Zellneubildung und Zellregeneration)
  • Alphalinolsäure (ALS)
  • Bornesit
  • Eisen
  • Flavonoide
  • Fettsäuren
  • Gerbstoffe
  • Gamma-Linolensäure (GLA), eine Omega-6-Fettsäure (verdünnt Blut, bringt Zirkulation in Schwung, entzündungshemmend, erweitert Blutgefäße -> sodass Zellen besser mit Nährstoffen versorgt werden; Aufbau der Schutzhülle von Gehirn- und Nervenzellen, dichtet Zellhäutchen ab, schützt vor Austrocknung)
  • Harz
  • Kaliumnitrat
  • Kalium
  • Kaliumsalze (entgiftend, Aktivierung der Drüsenaktivität)
  • Kalzium
  • Kieselsäure (Blüten und Blätter)
  • Lycopsamin (antibakteriell)
  • Linolsäure
  • Magnesium
  • Mineralsalze
  • Schleimstoffe
  • Saponin
  • viele Vitamine
  • Vitamin A, C, E
  • Omega-3- sowie Omega-6-Fettsäuren.

beeinhaltet, neben der Nachtkerze, die hochwertigsten ungesättigen Fettsäuren, die die Natur hervorbringt.

Samen bestehen bis zu 40% aus Öl, darunter:

  • höchsten Anteil an Gamma-Linolensäure (bis zu 26%)
  • dazu Linolsäure
  • Ölsäure
  • Palmitinsäure
  • Gadoleinsäure
  • Stearinsäure
  • Erucasäure
  • Nervonsäure

Über die Giftigkeit des Krautes wird debattiert. Denn Borretsch ist ein fester Bestandteil der Frankfurter Grünen Soße, die zu einer der Hauptnahrungsmittel in dieser Region gehört. Als ein Artikel über die Giftigkeit der in der Pflanze enthaltenen Alkaloide veröffentlich wurde, gab es große Wiederstände darüber.

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Wirkungen

  • antibakteriell
  • abführend
  • antioxidativ
  • beruhigend (auf die Nerven)
  • belebend
  • blutreinigend
  • blutdrucksenkend
  • entzündungshemmend
  • entspannend (auf die Nerven)
  • entgiftend
  • euphorisierend
  • erweichend
  • fiebersenkend
  • feuchtigkeitsregulierend
  • herzstärkend
  • hautreinigend
  • hautberuhigend
  • harntreibend (durch harntreibende Wirkung -> Verbesserung der Nierentätigkeit)
  • juckreizlindernd
  • kühlend
  • nervenstärkend
  • pflegend (als Öl)
  • stimmungsaufhellend
  • schweißtreibend
  • schleimlösend
  • schmerzlindernd (z.B. bei Rheuma und Gelenkbeschwerden)
  • venentonisierend
  • wundheilungsfördernd
  • zusammenziehend (adstringierend)

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Anwendungsgebiete

allg. stärkendes Mittel

  • Augenbrennen
  • Augenentzündung
  • Aufmerksamkeitsdefizit
  • atopischer Dermatitis
  • Anregung des Nervensystems, was den Verstand stärke und das Gehirn frei mache
  • Alkoholabhängigkeit
  • Atemwegserkrankungen
  • Arthritis
  • Bronchitis
  • Behandlung von Brandwunden
  • Blähungen
  • Bluthochdruck
  • Durchfall
  • Depressionen
  • Erhöhung der Harnmenge -> Unterstützung einer Entwässerungstherapie
  • Erkältungskrankheiten
  • Entzündungen
  • Ekzeme
  • Furunkel
  • Frauenleiden
  • Faltenreduzierung (äußerlich angewendet in Cremes)
  • Fieber
  • gestörter Fettstoffwechsel
  • Fäulnis
  • Gicht
  • Hyperaktivitätsstörungen
  • Hypochondrie
  • Herpes
  • Homoöpathie: nervöser Herzschwäche
  • Husten
  • Halsschmerzen
  • Harnwegsentzündung
  • Hautpflege (Öl)
  • Hauterkrankungen, Hautausschläge, bei trockener und empfindlicher Haut gut geeignet
  • Herzrasen
  • Husten
  • Innere Hitze
  • Kopfschmerzen
  • leichte depressive Verstimmungen (Homöopathie)
  • Melancholie
  • Menstruationsbeschwerden
  • Nervenschwäche
  • Neurodermitis (innerlich und äußerlich anwendbar)
  • Ödeme
  • prämenstruellen Beschwerden
  • rheumatische Beschwerden
  • Ringelflechten
  • Schleimhautreizungen
  • Stimmungsschwankungen
  • Sonnenbrand
  • Stress
  • Schwindsucht
  • Schuppenflechte
  • Sexuelle Unlust
  • Schwermut
  • Steinerkrankungen und schlechtes Harnverhalten
  • Stimulierung der körpereigenen Synthese von Glückshormonen
  • Stärkung der Nebennieren
  • Schlafprobleme, Schlaflosigkeit (vor dem Schlafengehen kann eine Tasse Tee aus Borretsch helfen)
  • trockener Husten
  • Traurigkeit
  • Tettern
  • Ohnmacht
  • Vorbeugung von Bauchfell- und Brustentzündungen
  • Venenentzündung, Venenleiden (Umschläge und Borretschtinktur)
  • Verdauungsprobleme, Verstopfung
  • Wunden
  • Zahnschmerzen (auf den frischen Kraut und Blüten kauen, doch man solle den Saft des Krautes nicht herunterschlucken)

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Volksheilkunde:

  • Bronchitis, Husten, Hals- und Rachenentzündungen
  • Blutreinigung
  • Durchfall
  • Depressionen
  • Entzündungen
  • Entwässerung
  • Fieber
  • Gelenkrheumatismus
  • Gicht
  • Herzschwäche
  • Herzklopfen
  • Hautprobleme
  • Haut und Haare (wegen der Kieselsäure in den Borsthaaren)
  • klimakterische Beschwerden
  • Masern
  • Nervosität
  • Nierenleiden
  • rheumatische Beschwerden
  • Saft gemischt mit Löwenzahn und Brunnenkresse soll hervoragendes Blutreinigungsmittel sein, auch gut für die Haut
  • Stress
  • verschleimte Atemwege
  • Verstimmungszustände
  • Verstopfungen
  • Wechseljahresbeschwerden
  • Windpocken

In Iran Tee:

  • Husten
  • Erkältung
  • um Nerven zu beruhigen

Mediziner raten allerdings ab von der Einnahme dieses Krautes, selbst in niedrigen Dosen, aufgrund der in dem Kraut enthaltenen schädlichen Alkaloiden. Sie empfehlen es stark verdünnt (Homöopathie) oder in Form eines Borretschöls aus den Samen.

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Anwendungsbeispiele

gekocht verliert er alle Aromastoffe

  • Aromatherapie

  • Aufguss

  • Aromatisierung von Kaltgetränken (Blätter und Blüten)

  • blauen Blüten als Dekoration auf Salaten, Frischkäse, Eierspeisen, Käseplatten

  • Blüten kandieren

  • Borretsch-Milch

  • Cocktails

  • In Frankfurter Grüner Sauce

  • Feuchtigkeitscreme

  • Gesichtswasser

  • Gewürz (bei Gemüse, Hülsenfrüchte, Fleischgerichte, Fischgerichte, süße Speisen, Obstsalat, Früchtemüsli )

  • Hauptbestandteil der Frankfurter Grünen Soße

  • Kosmetik (in Anti-Aging-Produkten)

  • Kaltgetränke

  • Kräuterquark

  • Kräuterbutter

  • Kräutersalz

  • Kräuteressig

  • Konservieren

  • Kohlgerichte

  • Limonade

  • Likör

  • Pilzsuppe

  • roh zu Salaten (Blätter und Blüten)

  • Smoothies

  • spinatartigen Gemüse

  • Suppe

  • Süßspeisen wie Kuchen, Marmelade mit süßen Blüten dekorieren

  • Tee(mischung), heißt in Iran Gole Gaw Zabun (kommt heute selten vor aufgrund des Pyrrolizidinalkaloide)

  • Tinktur, aus Blauen Blüten (gegen Stress, Unruhe und Konzentrationsprobleme)

  • Umschlag

  • Blüten und Blätter trocknen und in Gläser aufbewahren

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verwendete Pflanzenteile

wenn man ganz sicher gehen will, dann sollte man nur die Blüten (geringe Menge Alkaloide) und die Samen (gar keine Alkaloide) verwenden.
Ansonsten ist die gesamte Pflanze nutzbar, sollte nur nicht überdosiert werden.
hier ein wichtiger Beitrag zu diesem Alkaloid, welches in Verruf steht. und hier wird es ebenfalls erwähnt.

Merkmale

  • Wuchseigenschaften: einjährig, Dunkelkeimer, behaart, gibt Saponine in Boden ab welche andere Pflanzen aufnehmen, wehrt Schädlinge ab, lockt Bienen an
  • Wuchshöhe: 50 bis 80 cm
  • Keimdauer: ca 10 Tage
  • Boden: durchlässig, immer feucht, nährstoffreich, mag kein Lehm und keinen überdüngten Boden
  • Wurzel: Pfahlwurzeln
  • Stiel: auffällige Borsten, stark verzweigt, hohl
  • Blätter: auffällige Borsten, Laubblätter, dunkelgrün, Lanzettform, ellipsenförmig, groß, rau, wechselständig angeordnet; graugrünen, runzlig-welligen Blätter sind grundständig gestielt, die oberen stängelumfassend.
  • Blüten: sternenförmig, fünfzählig in einer doppelten Fruchthülle, Kelchzipfel sind lanzettförmig, Kelchblätter wachsen zusammen, 15 - 25 cm breit
  • Blütenfarbe: rosaviolett bis intensives Blau, weiß; Blütenfarbe verändert sich mit dem pH-Wert
  • Geschlecht: zwittrig
  • Früchte: Nüsschen, vier einsamige, runzlige Teilfrüchte mit kleinen Anhängseln (Elaiosom, kleiner Eiweißkörper), welche von Ameisen gefressen und so verschleppt werden.
  • Verbreitung/Vermehrung: Wenn die Staubblätter blühen, geben sie Pollen ab. Wenn diese Staubblätter verwelken, nimmt die Narbe die Pollen auf, welche von Insekten abtransportiert wird. und Selbstaussaat; Samen werden von Ameisen weggetragen
  • Duft: leicht nach Gurke
  • Geschmack: frisch, säuerlich, ähnlich wie der Gurke, Blüten süßlich

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Vorkommen

Sein Ursprung liegt in Nordafrika.

  • Kleinasien
  • Westasien
  • Süd- und Südosteuropa
  • Deutschland

als Neophyt in:

  • Amerika
  • Australien
  • Kanaren
  • Azoren

Fundorte/Standort

  • verwildert rasch
  • sonnigen Standort
  • Mittellagen bis zu 1400 m
  • Bachufer
  • Gräben
  • Gärten
  • Flussränder
  • Sümpfen
  • Schutthalden
  • über Hecken
  • über Zäune

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Sammelhinweise

  • nebeneinander gepflanzt mit: Erdbeeren, Tomaten und Kohl, Gurke, Wein, Kürbis, Kohlrabi, Zucchini
  • nicht gut neben: Dill, Petersilie, da er deren Wachstum beeinträchtigen kann
  • Aussaat: April bis Juni im Freien
  • Blütezeit: Mai bis September
  • Sammelzeit: Blätter Juni bis Oktober, für Tee die blühende Zweige in Juli bis August
  • Trocknung: Zweige zusammenbündeln und aufhängen an warmen und dunklen Ort
  • Insekten: Einer der besten Bienenpflanzen.
    Eine Blüte liefert 1,3mg Zucker pro Tag, was außergewöhnlich viel ist und dahingehend auch sehr beliebt für Bienen. Allerdings gerät Pyrrolizidinalkaloide (in hohen Dosen leberschädigend) ebenfalls in den Honig, weshalb dieser Honig mit anderen beigemischt wird.

Mit der Biene geht er auch eine besondere Partnerschaft ein: In der Mitte seiner Blüte bilden die Staubfäden und -beutel den sogenannten Streukegel, in dem sich der Pollen sammelt. Nur wenn die Bienen bei ihrer Nektarsuche den Kopf zwischen die Staubfäden drängen, fällt der Pollen heraus und kann die Blüte befruchten.

  • als Viehfutter
  • Gefährdet? Geschützt?: Nichts drüber gefunden. Vielleicht auch überlesen.
  • Sicherheitshinweis: Schwangerende, Stillende und Kinder sollten von den Verzehr von Borretsch Vorsicht nehmen.
    Da Borretsch Pyrrolizidinalkaloide (PA) besitzt, kann es auf hohen Dosen leberschädigend wirken. ALLERDINGS: hier ist ein Beitrag, der mal ein wenig über dieses verteufelte Alkaloid aufklärt.

Bei übermäßiger Dosis kann der Borretsch latax wirken, das bedeutet, dass man anhaltenden Durchfall erleidet.

Verwechslungsgefahr!

  • Beinwell
  • Natternkopf (Echium vulgare)
  • Ochsenzunge (Anchusa sempervirens)
  • hoch giftigen Blauen Eisenhut

Quellen:
1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19

t.me/pflanzenheilkunde
t.me/vaterlaendischer_weiberbund

Bilderquellen:
selbst geschossen
t.me/vaterlaendischer_weiberbund
pexels.com

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Hinweis !

Bei Verbesserungsvorschlägen, Fehlern und Inspirationen bitte ich um Korrektur. Der Beitrag ist nicht vollständig und es ist noch lange nicht alles über diese Pflanze gesagt.
Dieser Beitrag dient nicht als Heilversprechen, sondern als Zusammenstellung, was ich über die Pflanze im Internet finden konnte. Das bedeutet auch, dass nicht alles, was über die Pflanze gesagt wird, auch komplett der Wahrheit entsprechen muss. Wenn du die Pflanze einnimmst, bedeutet es nicht, dass du automatisch von all deinen Krankheiten befreit bist, doch du kannst sie als Begleitmittel nutzen und um dich wieder mit der Natur zu verbinden.

Da ich für Eigenverantwortung bin, wünsche ich mir, dass ihr euch selbst informiert, wenn ihr eine Pflanze einnehmen wollt, und nicht nur auf diesen Beitrag vertraut, sondern euren eigenen Weg findet mit der Natur zusammenzuarbeiten.

Dann wünsch ich euch viel Spaß bei eurer Reise mit der Natur :)



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